Der Prager oder auch der Altstadt Orloj

(auch die Altstädter Turmuhr) ist eine der bekanntesten und am häufigsten besuchten touristischen Attraktionen des historischen Zentrums von Prag. Es handelt sich um mittelalterliche astronomische Uhr an der Südwand des Altstadt Rathauses in Prag (GPS: 50 05 16.59 N, 14 25 14.489 E). Obwohl der Orloj in der Vergangenheit mehrmals erheblich beschädigt wurde, hatte man es stets mit dem Ziel repariert, seine technische, künstlerische und geistliche Integrität so weit wie möglich zu erhalten.

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Orloj

Zurzeit ist er wahrscheinlich der besterhaltene mittelalterliche Orloj überhaupt. Der ganze Orloj, seine Zeiger, sein Geläute, den Gang der Apostel und der Statuen werden meistens von dem ursprünglichen, geschmiedeten Werk angetrieben, dessen Großteil im Jahre 1410 vom Mikuláš z Kadaně gebaut wurde. Seit der großen Reparatur im Jahre 1866 ist er ebenfalls von dem mechanischen Chronometer des Romuald Božek 20. 4. 2016 Pražský orloj ­ The Prague Astronomical Clock http://www.orloj.eu/de/home1.htm 2/3 gesteuert. Dem Orloj dominiert das astronomische Zifferblatt, das als Astrolab mit der Projektion vom Nordpol des Himmels konstruiert ist. Gerade dieses Zifferblatt wird als eins der Prager Symbole am häufigsten abgebildet. Es wird an vielen Orten bei uns und auf der ganzen Welt kopiert. Der mit dem goldenen Händchen endende Sonnenuhrzeiger zeigt auf dem astronomischen Zifferblatt drei verschieden Uhrzeiten: die übliche bürgerliche, die alttschechische und die babylonische. Die älteste, heutzutage nicht mehr gebrauchte, ist die Zeit der ungleichen Stunden, genannt babylonische Stunden (oder für ihre astrologische Bedeutung planetarische). Die babylonische Zeit wird ungefähr auf der Stelle abgelesen, wo sich die goldene Sonne befindet, genauer gesagt, auf dem Kreuzpunkt des Uhrzeigers und der Ekliptik auf den fächerartig abgewickelten Linien. Die Zeit ab dem Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang wurde in 12 gleiche Teile aufgeteilt, deren Länge sich im Jahresverlauf verändert.

Die derzeitig übliche, bürgerliche Zeit teilt den Tag in 2×12 gleich lange Stunden auf, beginnend um Mitternacht und zu Mittag. Auf dem astronomischen Zifferblatt wird die Sommerzeit eingestellt. Sie wird an den römischen Ziffern des Zifferblatts abgelesen. Die Zeit der alttschechischen Uhr (italienischen) teilt den Tag auch in 24 gleich lange Stunden auf, gezählt ab dem Sonnenuntergang. Sie wird auf dem äußeren, sich drehenden Zifferblatt ­ dem Vierundzwanziger ­ abgelesen. Das mit dem Kreis der Ekliptik verbundene goldene Sternchen bestimmt die Sternzeit, gezählt ab dem Moment des Durchgangs des Frühlingspunktes auf dem Himmel durch den örtlichen Meridian. Die goldene Sonne bestimmt die momentane Position der Sonne auf dem Himmel und auch im Tierkreis, die Mondkugel zeigt dann außer der Position des Mondes auf dem Himmel und im Tierkreis auch seine Position zur Sonne und seine Phase, was die sichtbare, helle Hälfte der Kugel ist. Das Kalenderzifferblatt führt im Jahr eine Umdrehung durch. Es gehört zum Orloj seit dem Jahr 1490, seine derzeitige Gestalt stammt aus dem Jahr 1866. Auf dem Außenumfang des Zifferblatts findet man die Jahrestage, die Namen der Heiligen, den Sonntagsbuchstaben und die Silbe des Cisiojanus. Josef Mánes verzierte das Zifferblatt mit Szenen aus dem ländlichen Leben, durch die die einzelnen Monate symbolisiert werden. Er hat auch die Sonnenzeichen untraditionell aufgefasst. Es gab Befürchtung, dass das Werk von Mánes durch den Witterungseinfluss beschädigt wird, und so wurde es durch eine Kopie ersetzt. Die reichhaltige Bildhauerkunst des Orlojs ist nicht zu übersehen.

Die Leibung des Astrolabs ist wahrscheinlich ein Werk aus der Steinmetzhütte des Petr Parléř, andere Steinmetz­ und Bildhauerverzierungen stammen aus dem Ende des 15. Jahrhunderts und ist in dem Stil der Vladislav­Gotik ausgeführt. Aus der Sicht eines Touristen betrachtet sind am interessantesten das Defilee der 12 Holzstatuen der Apostel in den oberen Orloj Fenstern und die Bewegungen einiger anderer Holzstatuen, mit denen der Orloj verziert ist, und die beispielsweise an die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins (der Sensenmann) oder an verschiedene menschliche Eigenschaften (Eitelkeit und Habgier) erinnern. Die Antriebswerke von Orloj bringen die Aposteln jede volle Stunde in der Zeit von 9 ­ 21 Uhr MEZ in Gang. Diese Darstellung wird mit einem Hahnenschrei beendet.

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